Filter
Weißwein Rotwein
Côte de Beaune
Bâtard-Montrachet Beaune Beaune 1er Cru Bienvenues-Bâtard-Montrachet Blagny
Chardonnay Pinot Noir
Armand Heitz Billard Rochepot Bonneau du Martray Bouchard Père & Fils Domaine Buisson-Charles
Tesdorpf Robert Parker James Suckling Jancis Robinson Antonio Galloni
2022 2021 2020 2019 2018
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
später verfügbar verfügbar

Wein aus Cote de Beaune

An der Côte de Beaune entstehen in Appellationen wie Volnay und Pommard, Corton Meursault oder Montrachet einige der größten Burgunder überhaupt. Neben Pinot Noir ist es vor allem der Chardonnay, der hier brilliert.

 

Als Côte de Beaune bezeichnet man den südlichen Teil der Côte d’Or innerhalb der Region Burgund. Benannt ist sie nach der Stadt Beaune, die man als inoffizielle Hauptstadt der Region bezeichnen kann. Beaune war lange Zeit Sitz der Herzöge Burgunds, die den Weinbau neben den Klöstern maßgeblich gefördert haben. Im Jahre 1443 entstand das weltberühmte Hôtel Dieu, das Teil des Hospices de Beaune ist, das bis 1971 als Hospital genutzt wurde. Seit der Gründung des Krankenhauses wurden die Einkünfte aus den dazugehörigen Weingärten und Ackerflächen, die sich durch Schenkungen immer mehr erweitert hatten, für armen Menschen sowie für die Alten- und Krankenpflege verwendet. Seit dem Jahr 1859 werden die Weine jährlich versteigert – ein vielbeachtetes Ereignis in der Weinwelt. Im 18. Jahrhundert entstanden in Beaune zudem zahlreiche auch heute noch wichtige Weinhandelshäuser. Zur Stadt gehören 541 Hektar Weinberge der Appellation Beaune AOP.

Die Geologie der Côte de Beaune

Geologisch gesehen, handelt es sich bei der Côte de Beaune um eine Mulde, während es sich bei der Côte de Nuits um einen Sattel handelt. Entsprechend unterscheidet sich das Terroir. Die untere Bodenschicht besteht vor allem aus mergeligem Kalkstein aus dem Callovium, die obere Schicht aus Oxford-Kalkstein mit Eisenanteilen, und je nach Appellation kommen zum Beispiel Pernand-Mergel, Pommard-Mergel, Chagny-Mergel oder Nantoux-Kalkstein hinzu. Insgesamt enthalten die Schichten an der Côte de Beaune viel Mergel, was dem Chardonnay zugutekommt, weshalb dieser hier auch deutlich gegenüber der Côte de Nuits überwiegt, wo es mehr festen Kalkstein gibt. Da sich die Geologie jedoch sehr oft innerhalb der einzelnen Hügel ändert, gibt es entsprechend viele Climats.

Der Corton-Hügel

Kommt man aus Richtung Dijon und der Côte de Nuits, dann beginnt die Côte de Beaune mit den bedeutenden Appellationen des Corton-Hügels. Corton unterteilt sich in die Appellationen Pernand-Vergelesses mit 17 Hektar Grand Cru, 57 Hektar Premier Cru und 138 Hektar Village, Aloxe-Corton mit 120 Hektar Grand Cru, 38 Hektar Premier Cru und 90 Hektar Village sowie Ladoix mit 22 Hektar Grand Cru, 26 Hektar Premier Cru und 118 Hektar Village. Alle Grands Crus der drei Appellationen tragen, weil sie von verschiedenen Seiten an den Corton-Hügel angrenzen, den Namen Corton vor allem für Rotweine oder Corton-Charlemagne für Weißweine. Seinen Nimbus hat der Corton-Hügel nicht nur wegen seiner Weine erhalten, die eine tiefe Mineralität und viel Kraft in sich tragen, vielmehr soll auch Karl der Große einen bedeutenden Besitz am Hügel bewirtschaftet haben. Daher ist es zum Namen Corton-Charlemagne gekommen. Während der Hügel über Jahrhunderte im Licht der Aufmerksamkeit stand und bis heute steht, hat man die Premiers Crus und Villages aus Pernand-Vergelesses und Ladoix oft nicht beachtet. Tatsächlich sind die Trauben dort in kühleren Zeiten nicht immer reif geworden. Mit dem Klimawandel ändert sich jedoch das Bild. Am Corton wird es oft sehr heiß, während die Trauben in Pernand-Vergelesses und Ladoix einen perfekten Reifegrad aufweisen können. Weine aus diesen Appellationen sind also echte Geheimtipps.

Savigny-lès-Beaune und Chorey-lès-Beaune

Die beiden Appellationen umfassen 142 Hektar Premier-Cru-Lagen in Savigny-lès-Beaune, 233 Hektar Village-Weinberge in Savigny-lès-Beaune und 154 Hektar Village-Lagen in Chorey-lès-Beaune. In beiden Gemeinden wird hauptsächlich Pinot Noir erzeugt, in Savigny aber auch zunehmend Chardonnay. Die Weinberge sind vergleichsweise sandig und die Weine entsprechend stilistisch eher leicht. Man wird hier heutzutage immer noch fündig, wenn es um weniger teure hochwertige Weine geht.

Beaune

Rund um die inoffizielle Hauptstadt Burgunds liegen 337 Hektar Premier-Cru-Weinberge, 138 Hektar Village-Weinberge und 66 Hektar Côte de Beaune. Die Weine aus Beaune sind bekannt für ihre klare Pinot-Frucht. Je nach Lage sind sie kraftvoll und tief. Eine ausgeprägte Tanninstruktur gibt es in Climats wie Les Grèves, Les Toussaints und Les Bressandes. Richtung Savigny werden die Böden sandiger und die Weine daher leichter. Die besten Weine stammen aus dem Zentrum des Ortes. Richtung Pommard entstehen die besten Chardonnays in Lagen wie Le Clos des Mouches.

Pommard

Die Weine aus Pommard haben den Ruf, eher dunkel, tanninreich und bodenständig zu sein mit mehr Kraft und weniger Eleganz als die Weine im benachbarten Volnay, zu dem es eine Jahrhunderte alte Konkurrenz gibt. Mit dem Klimawandel ändert sich dies aber. In den letzten Jahren sind die Pinots aus Pommard deutlich feiner geworden, was damit zu tun hat, dass es weniger regnet, während die Weinberge früher häufig ein Übermaß an Wasser in den tonreichen Böden speichern konnten, was zu eher rustikalen Tanninen führte. Pommard verfügt über 212 Hektar Village und 125 Hektar Premier Cru. Es wurde immer wieder versucht, die Climats Les Rugiens und Les Epenots in den Grand-Cru-Status zu bringen, doch haben beide Lagen das Problem, dass die Qualität über die gesamte Fläche hinweg nicht komplett ein Grand-Cru-Niveau hat. Man kann hier aber Grands Crus zum Preis von einem Premier Cru erhalten, wenn man sich auskennt.

Volnay

Die Pinots dieses Ortes gehören zu den delikatesten Weinen der Côte d’Ôr. Früher waren sie farblich so dezent, dass man sie mit einem Rosé hätte verwechseln können. Die heutigen Volnays sind farblich tiefer, aber weiterhin von Eleganz, Feinheit und ätherischen Aromen geprägt. Der Ort umfasst 98 Hektar Village, 115 Hektar Premier Cru und 29 Hektar Premier Cru Volnay Santenots. Die Weinberge fallen durch ihre alten Strukturen auf. Sie sind zu großen Teilen immer noch durch Mauern getrennt und tragen entsprechend den Zusatz »Clos« im Namen. Les Santenots ist ein Sonderfall, weil der 1218 erstmals erwähnte Weinberg vollständig im Gebiet der Gemeinde Meursault liegt. Da dort aber nur die Erzeugung von Chardonnay unter dem Appellationsnamen Tradition hat, werden die Rotweine des Climats unter dem Namen Volnay geführt.

Meursault

Angrenzend an Volnay, findet sich mit Meursault eine der bedeutendsten Appellationen für Chardonnay weltweit. Meursault ist an der Côte de Beaune mit 317 Hektar Village und 134 Hektar Premier Cru der Ort mit dem größten Umfang an Weinlagen. Ungewöhnlich ist, dass er trotz seiner Berühmtheit nicht über Grand-Cru-Lagen verfügt. Von den 17 Premier-Cru-Lagen könnten die Climats Les Perrières, Les Charmes und Genevrières ohne Weiteres den Titel eines Grand Cru tragen, aber man hat sich bei der ursprünglichen Auswahl dagegen entscheiden, was auch steuerrechtliche Gründe gehabt haben dürfte. Grundsätzlich steht Meursault traditionell für eher softe, opulente und runde Burgunder, deren Aromen gerne als »beurre et noisette«, Butter und Haselnüsse, bezeichnet werden. Doch die Zeiten, in denen es nur diesen Stil gab, sind längst vorbei, und gerade die Weine der am Hügel weiter hoch gelegenen Climats können mineralisch und nervig sein. Neben der Dominanz des Chardonnay gibt es ein wenig Pinot Noir. Der in Meursault gelegene Weinberg Les Santenots wird, wie schon erwähnt, unter dem Namen Volnay geführt. Die Chardonnay-Parzellen in Les Santenots tragen andererseits den Ortsnamen Meursault. Zusätzlich gibt es einige Pinot-Parzellen in den Climats Les Cras und Les Caillerets, die unter Meursault geführt werden.

Monthelie

Lange Zeit wurden Appellationen wie Monthelie, Auxey-Duresses oder St-Romain als sogenannte »Satelliten-Appellationen« geführt. Sie galten eher als zweitrangig, weil früher tatsächlich die Trauben in den höher oder schattig gelegenen Weinbergen nicht reif wurden. Das gereicht den Lagen mittlerweile zum großen Vorteil. Reif werden die Trauben schon lange, und oft wirken die Weine auch frischer als die der berühmteren Nachbarn. Monthelie verfügt über 99 Hektar Village und 41 Hektar Premier Cru. Die Weinberge liegen oberhalb von Volnay, direkt im Ort oder weiter Richtung Auxey-Duresses. Die Rotweine erinnern oftmals an jene aus Volnay, haben allerdings etwas mehr Tannin. Aktuell gibt es rund 15 % Chardonnay-Weinberge – mit steigender Tendenz.

Auxey-Duresses

Die Weinberge von Auxey-Duresses gehen im Südosten in jene von Meursault über und im Osten in jene von Monthelie. Es gibt 138 Hektar Village und 32 Hektar Premier Cru. Die Chardonnays erinnern an jene aus Meursault und die Weine aus den Premiers Crus sind vielen Weinen aus Meursault immer ebenbürtiger geworden – allerdings zu deutlich dezenteren Preisen. Der frühere Nachteil, dass viele Weinberge Richtung Norden ausgerichtet sind, gereicht ihnen im Zuge des Klimawandels mittlerweile zum Vorteil. Gleichzeitig sorgt mehr Wärme für ein seidigeres Tannin in den immer besser werdenden Pinot Noirs.

Saint-Romain

Diese Appellation ist erst 1947 entstanden und wurde aus der Appellation der Hautes Côtes de Beaune herausgelöst. Sie umfasst 135 Hektar Village-Lagen. Auch hier ist es so, dass die Höhe der Weinberge (350 bis 410 Meter) und die eher schattige Lage in einem Seitental mittlerweile einen deutlichen Vorteil bringen und die Weine immer gefragter werden. 1947 gab es fast nur Chardonnay, mittlerweile ist es aber deutlich mehr Pinot Noir. Die bekanntesten Climats sind hier sicherlich Combe Bazin und Sous Roche. Noch berühmter als die Weinberge ist die dort ansässige Domaine d’Auvernay, die zu Leroy gehört und einige der rarsten und gefragtesten Weine der Welt hervorbringt.

Saint-Aubin

Ähnlich wie Saint-Romain taucht auch Saint-Aubin in den historischen Werken über den Weinbau an der Côte de Beaune nicht auf. Auch dieser Ort galt als Randappellation, und auch hier ist es so, dass die Weine im letzten Jahrzehnt immer attraktiver geworden sind. Auf den 80 Hektar Village und 156 Hektar Premier Cru entstehen feine helle Pinot Noirs, die deutlich weniger Tannin besitzen als jene aus den benachbarten Gemeinden Chassagne oder Maranges. Die Chardonnays erinnern in ihrer Stahligkeit durchaus das benachbarte Puligny-Montrachet. Sie erreichen sicher nicht die Tiefe und Komplexität, dafür kosten sie aber auch nur einen Bruchteil der Weine aus Puligny-Montrachet, und man erhält hier viel Wein fürs Geld – nach burgundischen Maßstäben. Die Premier-Cru-Lagen grenzen an Chassagne-Montrachet und Puligny-Montrachet an, umfassen die kleinen Dörfer Gamay und Saint-Aubin.

Le Montrachet und weitere Grands Crus

Diese Lage umfasst acht Hektar der Ortschaften Puligny-Montrachet und Chassagne-Montrachet. Sie gilt als eine der besten Weinlagen der Welt. Die acht Hektar teilen sich nicht weniger als 16 Erzeuger, wobei der Marquis de Laguiche 2,06 Hektar besitzt, René Fleurot nur 0,04. Verantwortlich für die Güte des Climats Le Montrachet ist das perfekte Zusammenspiel aus dem Sattel des Weinbergs in Süd-Ost-Ausrichtung und der geologischen Formation feinsten Kalk- und Ton-Mergels. Der Weinberg liegt etwa je zur Hälfte auf den Gemeindegebieten von Puligny und Chassagne.

Neben Le Montrachet gibt es weitere weltberühmte hervorragende Lagen, die direkt angrenzen. Dazu gehören Chevalier-Montrachet mit 7,58 Hektar, die sich auf 17 Besitzer aufteilen, Bâtard-Montrachet mit 11,86 Hektar, die sich auf nicht weniger als 40 Besitzer aufteilen, Bienvenues-Bâtard-Montrachet mit 3,68 Hektar und 11 Besitzern sowie Criots-Bâtard-Montrachet mit 1,57 Hektar und acht Besitzern. In diesen Climats wird ausschließlich Chardonnay erzeugt, der zum Gefragtesten gehört, den die Weinwelt zu bieten hat.

Puligny-Montrachet

Ob man nun die Weine aus Puligny-Montrachet jenen aus Chassagne-Montrachet vorzieht oder umgekehrt, bleibt jedem selbst überlassen und ist auch eine Frage des Geschmacks. Erst einmal muss man überhaupt an die Weine kommen. Denn trotz einer Fläche von 114,22 Hektar Village, 100,12 Hektar Premier Cru und 21,3 Hektar Grand Cru sind die Weine rar, weil sie so gut sind in ihrer Ausgewogenheit an Kraft, Intensität, Stahligkeit und Tiefe. Neben den erwähnten Grands Crus findet man exzellente Qualitäten in den Premier-Cru-Lagen Demoiselles, Le Cailleret, Les Pucelles und einigen weiteren. Die besten Premiers Crus findet man wohl Richtung Meursault. Noch vor 100 Jahren wurde in Puligny-Montrachet übrigens vor allem Pinot Noir erzeugt. Heute ist es nur noch ein halber Hektar, der mit der Sorte bepflanzt ist. Nichts ist in Stein gemeißelt, auch bei langer Traditionen.

Chassagne-Montrachet

Dass die Bepflanzung der Böden sich auf die Qualität der Weine auswirkt, kann man sehr gut in Chassagne-Montrachet sehen. Dort sah es historisch ähnlich aus, und es wurde mehr Pinot Noir gepflanzt als Chardonnay – weil die Böden zum großen Teil viel besser für Pinot Noir geeignet waren. Doch der Chardonnay aus Chassagne erzielt deutlich höhere Preise, selbst wenn Chardonnay von den Pinot-Noir-Böden gar nicht die Klasse erbringt, die er beispielsweise in den Grand- oder in den berühmten Premier-Cru-Lagen wie Le Champs Dessus, Cailleret oder Les Champs Gain hat. Der Ort umfasst 180 Hektar Village, 159 Hektar Premier Cru und 11,4 Hektar Grand Cru.

Santenay

Diese Appellation mit 267 Hektar Village und 140 Hektar Premier Cru gehörte im 19. Jahrhundert zu den berühmtesten Orten der Côte de Beaune. Der Ruhm ist zwischenzeitlich verblasst, was viel damit zu tun haben dürfte, dass es über lange Zeit hinweg keine echten Zugpferde gab. Doch die Popularität der Weine steigt wieder, und zwar sowohl bei Chardonnay wie bei Pinot Noir, der hier überwiegt. Es gibt drei unterschiedliche Terroirs. Aus dem Clos Rousseau kommen kraftvolle Weine mit viel Tannin. Rund um St-Jean findet man feine, elegante Weine und in Richtung Norden in Climats wie La Maladière, Beaurepaire oder Beauregard sind die Weine am ausgewogensten und tiefsten.

Maranges

Der Ort bzw. die Ansammlung von Häusern in Cheilly-lès-Maranges, Dezize-lès-Maranges und Sampigny-lès-Maranges bildet das südliche Ende der Côte de Beaune an der Grenze zur Côte Chalonnaise. Maranges umfasst 137 Hektar Village und 93 Hektar Premier Cru. Die Appellation besteht erst seit 1988. Vorher wurden die Weine eher unter der AOP Côte de Beaune-Villages geführt. Es werden 90 % Rotweine und 10 % Weißweine erzeugt. De facto liegen die Weinberge im Wesentlichen auf einer Kiesbank und besitzen nicht die noble Finesse vieler anderer Appellationen. Die Weine sind also eher einfach und bodenständig, und doch kann man bei den besten Erzeugern Pinots mit einem sehr gutem Preis-Genuss-Verhältnis finden.

Hautes-Côtes de Beaune

Die Appellation umfasst 22 Gemeinden in den eher höher gelegenen Bereichen der Côte. Die 800 Hektar galten früher eher als zweitklassig, da sie oft zu kühl lagen. Das Interesse an ihnen ist jedoch enorm gewachsen, zumal es viele sehr gute und geeignete geologische Formationen dort gibt, was etwa Weine aus Lagen wie Les Champlains oder Les Perrières oberhalb von Savigny-lès-Beaune beweisen. Es gibt Rotweine und Rosés aus Pinot Noir und in Teilen auch aus Gamay sowie Weißweine aus Chardonnay, Aligoté, Pinot Blanc und Pinot Gris.